Im Mai 2015 habe ich von Melf Kruse den Auftrag bekommen, für seine neue Firma “Retrofit M” ein Logo zu entwerfen und erste Schritte im Branding (Farben, Schriften etc.) vorzuschlagen. Die Firma hat es sich zur Aufgabe gesetzt, Melkroboter wieder fit zu machen, damit sie weiter genutzt werden können. Natürlich gehe ich dann erst einmal auf die Suche und sehe mich im Netz und anderswo um, was die Milchindustrie so optisch schönes zu bieten hat. Ergebnis ist ein kleines MoodBoard mit ersten Farbeindrücken und Inspirationen.
Da es sehr schnell gehen musste, habe ich meine wie immer ganz klassisch mit Stift und Papier gezeichneten ersten Entwürfe nicht in Illustrator digital umgesetzt bzw. versäubert, sondern direkt als Scan geschickt, damit wir ein bisschen Zeit sparen und schnell eine erste Richtung festlegen konnten. Begonnen habe ich erst einmal damit, mir ein paar Kühe genauer anzuschauen und zu skizzieren, damit ich die typische Anatomie besser in den Kopf bekomme und von dort aus vielleicht Ideen entwickeln kann. Schon direkt zu Beginn wollte ich ausprobieren, inwiefern sich der Kuhkopf mit seiner dreieckigen Form eventuell in ein Recyclingsymbol integrieren lassen könnte und habe mich daher erst einmal auf eine Frontalsicht auf die Kuh konzentriert.
Zusätzlich habe ich auch mit kreisförmigen Umsetzungen des Recyclingsymbols experimentiert – da hat sich das Euter angeboten, das ausserdem ein bisschen an ein Zahnrad erinnern konnte. Und schließlich habe ich noch einige Versuche mit Kuh-Silhouetten und Barcodes skizziert, damit genug unterschiedliche Richtungen zum auswählen vorhanden waren.
Es wurde entschieden, dass für die Zielgruppe der Firma das Recyclingsymbol mit angedeutetem Euter die beste Wahl wäre, insbesondere, weil es sich in die Wortmarke einfügen lassen könnte. Nach einigen Experimenten mit unterschiedlichen Schriften haben wir uns für die Wortmarke auf die “Montserrat” in Bold festgelegt und die Tagline im Light Schriftschnitt gesetzt. Farblich bin ich zunächst in eine blau-grüne Richtung gegangen (für Milch und das Recyclingthema), aber aufgrund einer bereits vorhandenen Cooporate Identity der “Mutterfirma” ist es am Ende ein Farbschema in grau und orange geworden.
Zwischen der ersten Anfrage und dem Senden des finalen Logos mit allen Eckdaten lagen nur gut zwei Wochen – ein kleiner, feiner Auftrag, der mir viel Spaß gemacht hat und reichlich Luft zum Experimentieren hatte. Das Logo ziert inzwischen nicht nur die Fabrikhalle, sondern auch die Website und andere Marketingmaterialien.