Manchmal arbeite ich sehr gern „pro bono“, also für den guten Zweck. Das geht von Produktspenden für diverse Tombolas bis hin zu Beratungsgesprächen für Berufseinsteiger oder eben auch Grafikjobs. Dieses mal liegt mir der Zweck ganz besonders am Herzen, denn es geht um die Gefahr für Kinder durch Autofahrer.
Wir selbst leben an einer kleinen Straße in einer 30er Zone und trotzdem würde ich unsere Lütte mit ihren 4 Jahren nie alleine auf die Straße bzw. nicht einmal auf den Bürgersteig lassen. Denn hier heizen die Autos, Busse und Lastwagen mit teilweise 50-60 Sachen durch, weichen anderen Autos ohne abzubremsen über den Bürgersteig aus und drängen mich regelmäßig auf dem Rad derart an den Straßenrand, dass der Fahrradanhänger mit den Reifen am Bordstein schleift.
Fußgänger und Radfahrer werden oft ganz schlicht ignoriert und der Straßenverkehr dreht sich meist nur noch um die Autos. Kein Wunder, dass inzwischen so viele Kinder mit dem Wagen zum Kindergarten und in die Schule gebracht werden. Umso schöner fand ich es, dass ich mit einem kleinen Auftrag dafür sorgen konnte, die Aufmerksamkeit ein bisschen auf die Kinder im Straßenverkehr zu lenken.
Auftraggeber waren einige engagierte Barkhauser (darunter meine Schwester), die in ihrem kleinen Örtchen im Wiehengebirge nicht nur ganz fantastische 150 Millionen Jahre Saurierspuren, sondern auch eine nicht ganz so fantastische vielbefahrene Durchgangsstraße haben. Will man vom Parkplatz zu den Saurierspuren, muss man genau über diese Straße drüber. Und das ist gerade mit Kindern manchmal ein echtes Problem. Aber auch im Ort selbst fahren viele Autos viel zu schnell und halten sich nicht an die 50km/h – daher sollte ein 5 x 1 m-Banner die Autofahrer daran erinnern. Ausgerüstet mit einer detaillierten Skizze habe ich direkt mit der Digitalisierung loslegen können. Und weil Barkhausens Alleinstellungsmerkmal nun mal die Dinosaurier sind, stellt sich hier ein großer Langhals schützend zwischen spielende Kinder und ein heranrasendes Auto.
Für die Schrift hatte ich erst eine etwas verspieltere Typografie in Scherenschnitt-Optik herausgesucht. Damit das Banner nicht zu sehr ablenkt, habe ich mich aber für die schnell lesbare „Roadgeek“ entschieden, die der Schrift auf amerikanischen Straßenschildern nachempfunden ist.
Im Vergleich zur Schrift und den Tempo-Schildern sind die illustrativen Elemente farblich eher dezent gehalten und treten daher optisch hinter die wichtigen Informationen zurück. Alles wurde ganz bewusst sehr schlicht angelegt, damit der Banner nicht zu überladen wirkt.
Im Moment kann ich nur ein Mockup ohne die Temposchilder zeigen, aber demnächst bekomme ich hoffentlich ein Foto vom Banner, das ich hier hochladen kann.
Also: Immer schön die Kids im Auge behalten, wenn man mit dem Auto unterwegs ist.
Ahoi!
– Stine –